Tag 3: 05.10.2022

Alles im Zelt ist feucht. Es ist nebelig: auch auf Sizilien wird es Herbst, trotz der sehr ansprechenden Temperaturen von nachts um 17 Grad und tags bis 28 Grad.

Lange brauche ich nicht um meine Sachen zusammenzupacken. Um acht bin ich fertig. Frühstück gibt es keins auf dem Campingplatz, was mich nicht weiter stört, da die Pizza von gestern Abend noch immer mich sättigt. Ich hoffe auf eine Bar an einem der Strände, an denen ich in der kommenden Stunde entlang wandere. Alles zu – nicht nur die Restaurants haben zu wenig Gäste auch für die Bars scheint es nicht zu reichen. Also setze ich auf den nächsten Ort, den ich nach gut 16 Kilometern erreiche: Macari.

Um dorthin zu gelangen, muss ich einen Berg, der prominent ins Meer hineinragt umrunden. Im ausgehenden Mittelalter wurde dieser Berg militärisch durch zwei Wachtürme mit Truppen gesichert. Der Weg um diesen Berg ist malerisch. Zwischen diesem und Macari liegt ein breiter Strand, der nur wenig von Badenden genutzt wird.

In Macari angekommen suche ich umgehend die einzige Bar. Leider hat sie Mittwochs ihren Ruhetag und die beiden Restaurants machen erst abends auf. Das erfreut mich nicht besonders. Vor mir liegen weitere 17 Kilometer und fast 900 Höhenmeter. Da ich auch nur eine Flasche Wasser mit habe, muss ich Wasser rationieren.

Nach einer Pause auf dem Kirchplatz mache ich mich an den schweißtreibenden Aufstieg. Die Straße führt senkrecht den Berg hoch und endet etwa nach 200 Höhenmeter. die Straße geht über in einen Trampelpfad, der in einigen wenigen Windungen den Berg hoch führt. Der Blick entschädigt für die Strapazen. Unten sind, während ich den Berg hoch gestiegen bin, drei Boote vor Anker gegangen. Die Gegend ist sicher ein tolles Segelrevier.


Oben komme ich erschöpft an und kann jetzt sowohl auf die Eine wie die andere Seite des Gebirgszugs hinunter aufs Meer schauen. Die „neue“ Seite ist noch beeindruckender. Ich bin überwältigt. Jetzt muss ich Gas geben, sonst wird es spät bis ich in meinem Hotel in Scopello ankomme und außerdem habe ich jetzt tüchtig Hunger.

Um kurz nach 17:00 Uhr habe ich es geschafft. Ich bin in dem autofreien Scopello in einem  hübschen Hotel untergebracht, in dem ich auch gleich einen Tisch auf der Terrasse mit Blick aufs Meer reserviere.

Nach meiner typischen Nachmittags Routine: Wäsche waschen und duschen, schaue ich mir den Ort etwas an und um die Zeit bis zum Abendessen zu verkürzen, mache ich noch ein Nickerchen.

Das Abendessen ist lecker. Ich esse zur Vorspeise gefüllte getrocknete Tomaten mit Käse und danach Schwertfisch. Die Inhaberin des Hotels freut sich über meine Auswahl – vor allem kann ich mit ihr über sizilianische Weißweinreben diskutieren – und meinen Appetit.

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