Zu Zweit auf der Via Appia nach Rom
In Benevento habe ich einen Ruhetag eingelegt. Ich habe die Stadt besichtigt – ansonsten den Tag weitgehend relaxt auf dem Sofa verbracht. Spät am Abend ist Wolfgang angereist. Zusammen gehen wir nun nach Rom.
Rundkirche (Weltkulturerbe) und Oblisk (vermutlich Ägyptisch)
Innenansicht Kathedrale von Benevento
Heute Morgen schauen wir uns schnell gemeinsam die Sehenswürdigkeiten von Benevento an. Dann geht es los. Stramm marschieren wir durch die Ebene, die zwei Flüsse erzeugt haben Richtung Westen. Die erste größere Stadt ist Montesarchio. Um dort hin zu gelangen müssen wir über einen Berg von gut 600 Meter Höhe. Da Benevento auf etwas mehr als 100 Meter liegt, ergibt sich ein steiler Anstieg um ca. 500 Meter. Runter nach Montesarchio ist es gefühlt noch steiler. Das geht so arg in die Beine, dass wir erstmal ein Päuschen einlegen und planen wie es weiter geht. Entweder wir bleiben in Montesarchio, dann kämen wir auf knapp 20 Kilometer oder wie gehen einen Ort weiter nach Arpaia, dann werden es gut 25 Kilometer. Ich bin noch fit für Arpaia, Wolfgang auch. Aus Montesarchio führt eine dicht befahrene Straße hinaus nach Arpaia, den Umweg über die Felder sparen wir uns, und tippeln die unsägliche Straße entlang und erreichen schließlich um halb fünf froh und erschöpft das B&B, das wir in den Bergen gebucht hatten. Fensterlose Zimmer. Wolfgang echauffiert sich so, dass er ein Zimmer mit Fenster und Jacuzzi bekommt. Die Gestaltung ist sehr speziell.

Wir sind uns sicher, wenn man sich die Einrichtung der Zimmer und die restliche Innengestaltung anschaut, dass das B&B mal für andere Zwecke eingerichtet wurde, das Geschäftsmodell aber nicht getragen hat.
Zum Abendessen gehen wir in eine Bäckerei, die auch Pizza am Abend anbietet. Die Wirtsleute sind super. Die Chefin, eine typisch italienische Nonna, ist nicht nur sehr hilfsbereit, sie möchte möglichst viel über uns erfahren. Eine direkt Kommunikation mit ihr ist aber nicht möglich. Sie spricht in einer Art und Weise Italienisch bei der ich nicht mal erkennen kann, dass es sich um Italienisch handelt. Eine Enkel – meine Vermutung – wird hinzugezogen, der ein passables Englisch spricht. Er muss für sie dolmetschen. Kopfschüttelnd wird für uns eine Pizza zubereitet: ein ganzes Blech Pizza. Soviel Pizza können wir nicht verdrücken, trotz des Bieres, das wir dazu trinken. Wein hätten wir nur warm aus dem Tetrapack bekommen können.
Auf dem Weg zurück zum B&B bestätigen wir uns gegenseitig, dass wir nicht überrascht sein dürften, wenn Damen auf dem Zimmer warteten. Da das nicht der Fall ist, trinken wir noch eine Falsche Grecco di Tufo, die ich vorhin im gegenüberliegenden Supermarkt gekauft und im Zimmer kalt gestellt hatte.